“Die Mühlen stellen ein Erbe unserer oberschwäbischen Region dar.
Diese vor dem Verwaisen und dem Verfall zu bewahren bedarf eines
langjährigen, unablässigen und unermüdlichen Engagements.“
Elisabeth Jeggle, Europaabgeordnete und Schirmherrin der Mühlenstraße
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Müllergeselle aus der Stelzenmühle holt den internationalen Mühlenmaster-Titel

Dienstag, 10 November 2015.

Müllergeselle aus der Stelzenmühle holt den internationalen Mühlenmaster-Titel

Bad Wurzach- Stolzer kann ein Ausbilder nicht sein. Hermann Gütler, Müllermeister der Stelzenmühle, ist stolz auf seinen Berufsnachwuchs. Während Constantin Westermayer zum Abschluss seiner Ausbildung als Müller gleich noch vier Titel einheimste, überzeugte Kollegin Natalie Haider mit einer pfiffigen Idee für ihre Meisterprüfung. Eine eigene Kreation an Pferdeleckerlis, die so lecker aussahen, dass mit einem Sahnehäupchen drauf auch Gütler selbst am liebsten gekostet hätte, lieferte Haider nicht nur eine gute, sondern eine ausgesprochen kreative Meisterarbeit ab. Seit März dieses Jahres darf die junge Müllerin nun den Meistertitel führen.

„ Wir hatten in den letzten Jahren ein sehr gutes Team. Constantin, Natalie und Stefan haben sich prima ergänzt und gegenseitig regelrecht angestachelt“, erzählt Hermann Gütler. So hätten alle voneinander profitiert. Die Stelzenmühle in Eggmannsried ist im Verhältnis zu anderen Mühlen eher klein, der Vorteil daran ist, dass man als Mitarbeiter und auch Lehrling in allen Aufgabenbereichen einer Mühle tätig sein kann. So wird das Fachwissen praxisnah verinnerlicht.
„Das kam mir einfach zugute“, mutmaßt der frischgebackene MühlenMaster und Bundessieger der Handwerkskammern in Deutschland, Constantin Westermayer.
Westermayer, dessen erste Berufswahl Brauer und Mälzer war, gibt sich bescheiden. Mit Bestnoten heimste der junge Müller gleich nach Ende der Ausbildung den Kammersieg der Handwerkskammer Ulm ein, kurz darauf folgten der Landessieg und die Nominierung zum bundesweiten Wettbewerb.
Dieses Jahr wurde der MühlenMaster in der Bohlsener Mühle in Niedersachsen gekürt. Nur die zehn besten Nachwuchsmüller aus Deutschland, Österreich und Schweiz bekommen die Chance sich den Titel MühlenMaster 2015 zu verdienen. „ Das ist so ein bisschen wie bei der Olympiade“, versucht Gütler die Auswahlkriterien und Wettbewerbssituation besser zu veranschaulichen. In knapp zweieinhalb Stunden, müssen die Teilnehmer fünf Aufgaben aus dem Tätigkeitsfeld der Müller lösen, dabei werden sie von Prüfern beobachtet und auch befragt. Ziel ist es Fehler in den Anlagen zu erkennen und schnellstmöglich zu beheben. Als Bundessieger wird Constantin Westermayer auch an den Zentralverband des Handwerks gemeldet.
Was man mit so vielen Titeln und immerhin schon zwei Ausbildungen in der Tasche noch alles machen kann erklärt der ehemalige Werkrealschüler charmant lächelnd „ Jetzt mach ich den Meister als Brauer und Mälzer.“
Und dann? Wenn es nach Hermann Gütler geht, sammeln beide, Natalie Haider und Constantin Westermayer, jetzt erst mal Erfahrungen in anderen Mühlen, eventuell sogar im Ausland. „ Man muß bei seiner Abreise aber immer wissen an welchem Tag man wieder nach Hause kommt“, sagt Gütler. Nach Hause, damit meint der Müllermeister nicht nur das Heimatland und Elternhaus, nach Hause das kann auch seine Mühle sein.

Bild und Text Diana Schwarz

Erschienen in der Bildschirmzeitung

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